Wann wird der Restmüll abgeholt? Wie komme bekomme ich einen Meldezettel? Welche Dokumente benötige ich zur Passverlängerung?
Diese und zahlreiche andere Fragen können von der elektronischen Sprachassistentin Alexa rund um die Uhr in der Oberösterreichischen Gemeinde Kremsmünster beantwortet werden. Mit dem Ausruf "Alexa, frag Gemeinde Kremsmünster..." können Fragen rund um das Leben in der Marktgemeinde gestellt werden. Mit der dialogfähigen Sprachassistenten wurden bislang 82 häufige Fragen vorab beantwortet. Weitere werden Folgen…
Der Amtsleiter Mag.(FH) Reinhard Haider, gilt seit über 20 Jahren als Experte im kommunalen E-Government in Österreich. Die Gemeinde will ihre Kompetenz bei neuen Medien weiter ausbauen. “Selbst Mitgestaltung, anstatt gestaltet zu werden”, lautet das Motto des Amtsleiters. Zur Umsetzung dieser Idee wurden drei Studentinnen, welche sich im Studium mit Marketing und E-Business, Programmierung und Media- und Kommunikationsberatung beschäftigen, engagiert.
Aus der Theorie heraus wurde das spannende Projekt in umfangreiche Praxistests getestet. In das Experiment wurde auch Dr. Peter Parycek von der Donauuniversität Krems einbezogen.
“Es ist ein gutes Experiment, um die Verwaltungsleistungen einfacher an die BürgerInnen zu vermitteln und langfristig die oft unverständliche, rechtlich überladene Sprache der Verwaltung für die BürgerInnen zu vereinfachen. Ich denke hier auch an vorhandene Leseschwächen”
Jedoch sollte die neue Technologie auch kritisch begutachtet werden. Insbesondere der Umstand, dass alle Sprachkommandos von Alexa an einen Amazon-Server weitergeleitet werden, ist datenschutzrechtlich bedenklich. Deshalb wird dieses Projekt auch als Pilot angesehen, welcher die Möglichkeiten der vorhandenen Technologie, im Bezug auf die Öffentliche Verwaltung aufzeigen soll. Daraus wiederum werden die Grundprinzipien für künftige, plattformfreie Lösungen entstehen, unabhängig von Amazon oder anderen Dienstleistern.
Die Technologie kann im Rathaus von Kremsmünster getestet werden, oder mittels der “Marktgemeinde-Kremsmünster-Skill” sogar zu Hause genutzt werden. Geplant ist weiters, dass ein Spracheingabegerät im Eingangsbereich des Rathauses rund um die Uhr Rede und Antwort steht.
Seit über 20 Jahren prägt Kremsmünster die Kommunale E-Government-Landschaft mit neuen Entwicklungen:
1996: Gemeinde-Homepage geht online
1998: der heutige Web-CMS-Marktführer „RiS-Kommunal“ wird mit der Firma RiS Steyr entwickelt
2000: Gemeinde-Abgaben können online bezahlt werden
2002/2003: Webshop, Web-Fundamt, papierlose Gemeindegebührenvorschreibung
2008: Erster Baubescheid Österreichs, der mit der „E-Amtssignatur“ unterschrieben wird
2009: Einstieg in Web 2.0 mit Facebook, Diskussionsforum, Blogs, …
2012: Online-Beschwerdemanagement-Tool, Open Government-Daten werden bereitgestellt, Gemeinde-App „Gem2Go“
2014: Freies WLAN im Rathaus, erste Handy-Hochwasser-Warn-App
2015: Kremsmünsterer Schnellwarnsystem per SMS oder E-Mail
2017: Verstärkter Einsatz des QR-Codes
2017: Der Spracheingabeassistent Alexa von Amazon wird in einem Pilotprojekt im Bürgerservice der Gemeinde eingesetzt
Der Bürgermeister Gerhard Obernberger:„Es geht nicht darum, Arbeitszeit einzusparen, sondern den Menschen in Kremsmünster noch besseres Bürgerservice zu bieten und dafür die technischen Möglichkeiten auszuschöpfen“.
Quelle: Gemeinde Kremsmünster
https://www.kremsmuenster.at/Kremsmuenster_Alexa_unterstuetzt_beim_Gemeinde-Buergerservice