Wir fanden 2017 eine heterogene Kommunikationslandschaft in beiden Regionen vor. Es gibt jeweils einen gemeinsamen Webauftritt und jeweils ein gemeinsames Printprodukt der Regios Vorderland-Feldkirch beziehungsweise Walgau. Auf vorderland.com kommt online ein Content Management System zum Einsatz, das es auch zulässt, einzelne Artikel auf Homepages einzelner Gemeinden auszuspielen.  Mit ImWalgau.at hat die Region einen eigenen Webauftritt, jedoch ohne tagesaktuelle Berichte. Die nur sporadisch verschränkten Kommunikationskanäle Webseite und Printprodukt haben wir als „Gemeindeblatt 2.0“ bezeichnet. Wir gingen einen Schritt weiter und versuchten eine weitere Verzahnung bestehender und die Einbindung weiterer Kanäle als „Gemeindeblatt 3.0“: effizient, zukunftsfähig und für alle relevanten Zielgruppen tauglich. 

In der Regio Vorderland sollte das Gemeindeblatt ein neues Erscheinungsbild erhalten. In einem agilen Prozess mit den Kommunikationsverantwortlichen und an der Produktion beteiligten Personen wurde die inhaltliche Struktur umgebaut, die Lesbarkeit verbessert und die Navigation im Blatt vereinfacht. Der Aufbau ist magazinartig und startet mit einem Leitartikel und Berichten aus diversen Lebensbereichen, gefolgt von einem Gastkommentar. In der Mitte lässt sich ein Veranstaltungskalender und ein Rezept- oder Wandertipp heraustrennen. Danach folgen Ankündigungen durch Vereine und  Glaubensgemeinschaften, ein Amtlicher Teil, Spenderlisten, Kleinanzeigen und Inserate. Letztere haben in beiden Regionen einen hohen Stellenwert bei der lokalen Wirtschaft, die durch deren Einschaltungen die Druckkosten wesentlich mittragen. Nach einigen Experimenten mit Symbolen haben wir uns für eine Navigation im Blatt mit Hashtags entschieden, auch bei der Schriftwahl konnten wir Platz gewinnen und gleichzeitig die Lesefreundlichkeit erhöhen. Mit etwas mehr Weißraum auf einzelnen Seiten und achtsamer Papierwahl gelang eine werthaltige Anmutung. Die selben Prinzipien sollen auf einen überarbeiteten Webauftritt angewendet werden.

In der Region Walgau eröffnete sich leider kein Spielraum für eine Neuausrichtung des Walgaublattes mit dem herausgebenden Regionalzeitungsverlag, dem wir einen Gestaltungsvorschlag unterbreiteten. Wir konzentrierten uns daher dort auf Maßnahmen, um qualitätsvolle Inhalte mit Bürger*innen für Online Medien zu generieren. In der Gemeinde Frastanz suchten und fanden wir eine handvoll Personen, die gerne schreiben und fotografieren. Diese nahmen in mehreren Workshops eine Weiterbildung zur Textgestaltung, Fototechniken und Videoproduktion mit dem Smartphone teil. So entstanden attraktive Berichte über das Gemeindegeschehen, die über Homepages und Soziale Medien geteilt worden sind. Um nun auch Inhalte, die tagtäglich von Menschen in der Region gepostet werden, auch sichtbar zu machen, etablierten wir eine Hashtagkultur für die Gemeindekommunikation.

Mit gitlab als Projektmanagementwerkzeug haben wir stets den Überlick behalten, was von wem noch zu tun ist und noch getan werden könnte.

Für beide Regios wurden detaillierte Konzepte schriftlich ausgearbeitet, mit den Steuergruppen abgestimmt und präsentiert. Das Ergebnis war vor allem auch ein Prozess, die Kommunikation schrittweise zu optimieren. Es liegt nun an ihnen, die Vorschläge umzusetzen oder die Experimente weiterzuführen. Einige Gemeinden haben die Social Media Wall bereits in die Gemeinde-Homepage eingebunden, andere möchten ebenfalls Bürgerredaktionen aufbauen. Die Umstellung der Online und Printauftritte erfordert jeweils noch die Klärung von Budget- und Prozessfragen, für die wir so gut wie möglich Optionen aufbereitet haben.

Gespeichert von ras am Mo., 18.11.2019 - 17:45