Auf die Frage, wie die Verwaltung mit solchen Aussagen dennoch so umgehen kann, dass eine mögliche Gesprächbasis entsteht, bietet der Ansatz der Gewaltfreien Kommunikation eine Antwort. 

 

Die Gewaltfreie Kommunikation hilft, um auf kritische und verletzende Aussagen so zu reagieren, dass sich das Gegenüber gehört fühlt und die verborgenen Gefühle benannt werden, aus denen heraus die ursprüngliche Aussage gemacht wurde. Aus Wut, Frust und Zorn lassen sich so enttäuschte Bedürfnisse ableiten. Ein wertvolles Feedback.

Anleitung und erste Schritte

1. Beschreibe die Beobachtung einer konkreten Handlung (oder Nicht-Handlung), ohne diese zu bewerten oder zu interpretieren. Nur die Wahrnehmung, nicht die Deutung der Handlung ist hier gefragt, also keine Vorverurteilung!

 

2. Drücke das Gefühl aus, mit dem die Beobachtung in Verbindung steht. Was fühlst du genau?

 

3. Suche das Bedürfnis, das hinter dem Gefühl liegt und formuliere es. Es ist wichtig, dass es wirklich dein eigenes Bedürfnis ist.

 

4. In einem weiteren Schritt gilt es die Gefühle und Bedürfnisse des Gegenübers wahrnehmen, die in der Negativaussage des anderen verborgen sind. Das ist in der Regel eine Anschuldigung oder eine Verallgemeinerung. Zum Beispiel steckt ind er Aussage:„Sie kommen IMMER zu spät...“ ein Gefühl und ein Bedürfnis. Zunächst handelt es sich dabei um einen Vorwurf. Das Gefühl ist Wut oder Ärger. Das enttäuschte Bedürfnis ist mangelnde Anerkennung oder empfundene Respektlosigkeit. 

 

4. Formuliere eine Bitte, in der du um eine ganz konkrete Handlung fragst. Die Bitte wird positiv und klar formuliert. Es darf in der Bitte keine Anschuldigung versteckt sein. Zum Beispiel könnte das die Bitte sein, gemeinsam einen Termin zu finden, bei dem man sich der Sache annehmen will.

 

 

Die Einhaltung genau dieser Reihenfolge ist wichtig für den Erfolg der Gewaltfreien Kommunikation. Wird die Abfolge umgestellt, dann läuft man Gefahr in Argumentationsnot zu geraten, warum man denn gerne eine Verhaltensänderung hätte. Daher steht die neutrale Sachverhaltsdarstellung immer an erster Stelle, gefolgt von der Gefühlsebene und den daraus resultierenden und enttäuschten Bedürfnissen. Der Abschluss erfolgt in Form einer konkreten Bitte samt Handlungsaufforderung.

Marshall B. Rosenberg, der Erfinder der Gewaltfreien Kommunikation nennt diese Form zu sprechen, die Girffensprache. Wohingegen die rein emotional geleitete Form zu sprechen, in der wir gerne verletzend agieren, als Wolfsprache bezeichnet wird. Die Rosenberg'sche Giraffensprache folgt dabei diesem Schema:

„Wenn ich A wahrnehme, dann fühle ich mich B, weil ich C brauche. Darum Bitte ich um D.“ 

 

 

Übung 1

Setzen Sie sich zu dritt in einem Dreieck hin. Eine Person (A) beobachtet. Eine andere Person (B) erzählt von einem Problem. Die dritte Person (C) hört ganz aufmerksam und achtsam zu. Er/Sie wiederholt immer wieder was er/sie wahrgenommen hat, gibt aber keinesfalls Ratschläge. Wichtig ist hier im Moment, ganz bei der Person (B) zu bleiben. Es gilt lediglich wahr zu nehmen und wieder zu geben. A spiegelt B danach was er/sie gehört hat. C teilt seine Beobachtungen dazu mit. C versucht auch angesprochene Gefühle zu benennen

 

Übung 2

Überlegen Sie sich mit einem Partner eine Situation über die sie sich normalerweise sehr ärgern. Wie würden sie ihr gegenüber normalerweise ansprechen, wie machen sie es heute mit Hilfe der Gewaltfreien Kommunikation?

Liste enttäuschter Gefühle

abgeneigt

abgeschlagen

abgespannt

Adrenalinstoß

alarmiert

allein

angeödet

angespannt

angewidert

ängstlich

ärgerlich

alarmiert

angeekelt

angespannt

apathisch

argwöhnisch

aufgeregt

auf Tiefpunkt

aufgewühlt

aus der Fassung

ausgehungert

ausgelaugt

außer mir

bedrückt

beklommen

bekümmert

beleidigt

berührt

beschämt

besorgt

bestürzt

betroffen

betrübt

bitter

blockiert

depressiv

deprimiert

die Nase voll

dumpf

durcheinander

dürstend

eifersüchtig

einsam

elend

empört

enttäuscht

energielos entmutigt

entsetzt

entrüstet

enttäuscht

entwaffnet

erbost

ermüdet

ernüchtert

erregt

erschlagen

erschöpft

erschreckt

erschüttert

erschüttert

erstarrt

fassungslos

faul

finster

frustriert

furchtsam

geängstigt

gebrochenes Herz

haben

gefühllos

gehemmt

gekränkt

geladen

gelähmt

gelangweilt

genervt

gequält

gerädert

gereizt

gestresst

getrennt

gleichgültig

grollend

hasserfüllt

Herz schwer

hilflos

hin- und hergerissen

in Panik

irritiert

kalt

kaputt

Kloß im Hals

kribbelig

lasch

leblos

lethargisch

lustlos

miserabel

müde melancholisch

misstrauisch

mittellos

müde

mürrisch mutlos

nervös

kummervoll

leiderfüllt

 

lethargisch

niedergeschlagen

ohnmächtig

panisch

passiv

peinlich berührt

perplex

pessimistisch

rachsüchtig

rasend vor Wut

ruhelos

satt haben

sauer

scheu

scheu

schläfrig

schlapp

schlapp

schlecht

schmerzhaft

schockiert

schockiert

schüchtern

schüchtern

schwach

schwankend

schwer

schwerfällig

seelenwund

sehnsüchtig

skeptisch

sorgenvoll

sprachlos

starr

still

streitlustig

stutzig

teilnahmslos

unwohl

unzufrieden

träge

traurig

überdrüssig

unglücklich

unruhig

unsicher

unter Druck

überlastet

überrascht

übersättigt

überwältigt

unbehaglich

unentschlossen

 

ungeduldig

ungläubig

verängstigt

verärgert

verbittert

verdrießlich

verdrossen

veraltet

verlegen

verletzlich

verletzt

verloren

verschlossen

verschwiegen

verspannt

verstimmt

verstört

verunsichert

verwirrt

verzweifelt

voller Abneigung

widerwillig

wütend

zaghaft

zappelig

zerbrechlich

zerschlagen

zerrissen

zitternd

zögerlich

zornig

zwiespältig

 

 

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Gespeichert von mgoetsch am Mi., 04.09.2019 - 15:32